Liebeslyrik - Liebesgedichte - Liebespoesie

Liebeslyrik - Liebesgedichte - Liebespoesie
foto: vkd

Donnerstag, 30. Dezember 2021

IM GRUNDE

Was wir zu verstehen
glauben, sind Trugbilder.

Die Schatten der Seele,
geliebter Freund, formen
die WahrNehmung. So
hinterlassen sie Blut, Leid
und Tränen auf des Lebens
kalkweißen Wänden.

Das Licht der Seele,
geliebte Freundin, erhellt
selbst die Schatten.
Es findet Liebe und
den Vorschein von Ewigkeit
im Grunde des Herzens.

foto: vkd

 

Mittwoch, 22. Dezember 2021

EWIGE ERDE

Monde verblassen in
traurigen Träumen, in
schwarzem Schnee. Dein
Gesicht, dein Geruch, das

letzte Blatt der Birke vor
meinem Fenster, sie alle
verschwinden, zerfallen
in dunkler ewiger Erde.

Der Rose Stolz zeigtest
du, Königin der Blüten,
im Frühling, im Herbst.
Zweimal zerriss mein

Herz, zweimal tropfte
Blut von eitlen Dornen.
Zweimal hallte ein Schrei
im Kreuzgang – unerhört.

Wir flüchteten, scheinbar
unversehrt bliebst Du, kein
Blut, kein Schrei, keine
Träne gabst Du preis.

Einmal begegnete ich Dir
wieder, blickte hinter
dein schönes Gesicht.
Gab es sich auch in

vollendetem Liebreiz,
zeigte es sich entleert
von wahrhaftiger Anmut.
Trockenrose, du. Deine

Worte klangen müde wie
Worte einer Sterbenden.
Glaubst Du wirklich,
der Tod küsst dich dort,

wo ich dich küsste? Wie
viele Winter verbleiben
uns, bis wir versinken
in dunkler ewiger Erde?

foto: vkd


Donnerstag, 9. Dezember 2021

SCHAMLOS

Meine Tränen fließen,
versinken im Boden,
schamlos. 1000 Löwen
erwachen. Ich trockne
meine Tränen, tanze
Mit Raubkatzen, wild und
Schamlos. Wind kommt
auf. Er treibt mich auf
den Weg der Liebe.

foto: pixabay


 

Samstag, 25. September 2021

HERBSTBILD

Gevatter Herbst schleicht
sich heimlich, grau und braun
in die Stadt, hämisch sperrt
er die Nachtmittagssonne.

Ich sitze allein im menschen
leeren Café am Ufer, dort,
wo einmal flussabwärts
Träume weit fort segelten.

Heute wandert mein Blick
unstet zwischen giftgrünem
Rollkoffer und leeren weißen
Wänden. Das Klappern in der

Küche quält mich. Wie vermisse
ich sie, die Musik deiner Worte!
Wie oft verzauberte sie mich,
nicht allein an diesem Ort.

Verirrten wir uns im Numinosen?
Zeigten sich doch so viele
Zeichen des Wunderns, gaben
jedem Schritt das Geleit!

Zu viele Augenblicke, erhellt
im Wundersamen, warfen
Schatten auf unseren Weg.
Sie entglitten dem Blickfeld.

foto: vkd


Samstag, 11. September 2021

ENGEL DES AUGENBLICKS II

Jetzt ist die süße Zeit. Zeit der süßen Augenblicke.
Zeit des Anbeginns. Zeit der süßen Knospe. Zeit der
süßen Lippen. Zeit des süßen Blutes, das überall pocht
aus süßen Herzen, in süßer Verschmelzung und Umarmung.

Jetzt ist die Honigzeit. Honigzeit in jeder Zelle, Honigzeit
in symphonischer Luft. Honigzeit im Glitzern der Blätter.
Es ist die Honigzeit der Knospen, der Unschuld, der Musik,
die nur wir hören. Es ist die Zeit der endlichen Geschichten.

Jetzt ist die Kirschblütenzeit. Kirschblütenzeit im Mai, die,
mit der Pracht ihrer Zweige, sich den Liebenden zuneigen.
In allem Vergänglichen flüstern Stimmen: Ja! Angesichts
eines einzigen Augenblicks: selige einzige Augenblicke!

So sind wir: rastlose Engel des Augenblicks. Ach, wären wir
unsterbliche Leuchtkäfer der Nacht, verwegene Reiter auf
Kometenschweifen, die selig jagten mit der Liebe Pfeil! Ach,
kehrten wir nur einmal heim mit einer Beute, die nie vergeht!

Bild von Denis Doukhan auf Pixabay

 

Samstag, 28. August 2021

DIE STILLE MIT DIR

I.

Wenn ich zu dir komme,
heimgeweht vom stürmischen
Meer des Tages, wenn Wind
und Gischt noch in den Ohren

rauschen, dann erhellen sich
deine Augen, Geliebte, und
auch meine bei deinem Anblick.
Fest umarmen wir uns. Dein

warmer Leib lässt mich still
werden. Worte schweigen in
diesem seligen Augenblick und
bald auch jeder Gedanke.

Herzen flüstern. Engumschlungen,
in stiller Umarmung stehen wir da,
meine Hände stark und ruhig wie
Baumwurzeln in ihrer Erde.

So, Geliebte, ja, so ist die Stille mit dir.


II.

Wenn wir die halbe Nacht
über den Tag und das Leben,
über Gott und die Welt reden,
wenn so viele Fragen und

noch mehr Antworten im
Raum, in und zwischen uns,
wie Schiffe am Horizont ihren
Ankerplatz suchen, wenn Küsse

Münder öffnen und Antwort
geben auf alle Fragen, auf die
wir keine Antwort finden, dann
liegt ein stilles Lächeln auf

meinen Lippen und auch auf
deinen. Dann sucht meine Hand
nach dir, dann lachen wir,
fröhliche Kinder im Zauberwald,

und fühlen uns gar nicht verirrt.
Dann ist sie da, für diesen
Augenblick, die Ruhe mit dir,
ganz nah und wohlig und weise.

So, Geliebte, ja, so ist die Stille mit dir.


III.

Wenn, erhitzt, erschöpft und
taumelnd wir dem Ozean des
Begehrens entsteigen, wenn
ans Ufer wir uns fallen lassen,

beseelt von den Spielen der
Liebe, verebben Zucken und
Rauschen in sanften Strömen,
vereinen sich Tag und Traum.

Wenn weihevoll wir miteinander
ruhen, eng und umschlungen,
vereint in Sein und Hingabe für
einen Augenblick, dann spielt

und singt mein Herz in seinem
streng geheimen Kammermusiksaal
dir heimliche und vollkommen
lautlose Liebesmelodien.

So, Geliebte, ja, so ist die Stille mit dir.


IV.

Wenn ein neuer Tag beginnt,
meine Gedanken ihm unstet
vorauseilen, wenn des Alltags
Sirenengesang die Schritte drängt,

wenn der Moment des Abschieds
kommt, bevor die große Stadt uns
wieder verschluckt, die große Stadt
mit den unsteten Menschen, den

Fahrzeugen, die sich zwängen in alle
Richtungen, von denen wir niemals
wissen, wohin sie führen. Dann
umarmen wir uns, ein letztes Mal.

Herzen flüstern. Engumschlungen,
in stiller Umarmung, stehen wir da,
meine Hände stark und ruhig wie
Baumwurzeln in ihrer Erde.

So, Geliebte, ja, so ist die Stille mit dir.

foto: vkd

 

Samstag, 21. August 2021

RAUM OHNE UHREN

Erblickte dich, inmitten meines selbstvergessenen
Tanzes in sommerhitzigen Menschenstrom, winkte.
Du schenktest mir Lächeln, Küsse und dich selbst.
Ich nahm und liebte dich, am letzten Ende schwand
dein Gesicht. So trieb ich dahin, im Passatwind des
Alltags, im Stakkato der Zeit, trieb ahnungslos von dir.

Heute erwacht, jagte ich gestern noch mondtrunken
Uhrzeigern nach, in dieser Stadt, wo der Sommer die
Blätter verliert, wo der Herbst zaghaft mit heimlichen
Düften lockt. Augenblick, halt ein! Berühren möchte
ich ein aufrichtiges Gesicht! Ein Lächeln nur, das auch
in den Augen erstrahlt, bevor Nebel mich frösteln lässt.

Lass uns rennen aus dem bleichen, ruhelosen Wartesaal
dieser Stadt, lass uns springen über dampfende Wiesen,
dionysische Reigen tanzen, wild, in regennasser Umarmung!
Lass atemlos komische Kinder ihre Rhythmen entdecken,
lass uns sein ... einfach sein und hier sein und jetzt sein:
Lass uns verweilen im archaischen Raum ohne Uhren.

Bild von Stefan Keller auf Pixabay

 

Samstag, 7. August 2021

DAS WAHRE

Liegt in meinen Augen das volle Sein,
Leid und Liebe, Argwohn und Vertrauen,
Licht und Dunkel, all die Gegensätze
und Facetten zwischen Ja und Nein?

Den eitlen Blick des Verstandes füllt stets
nur eines davon aus, so formt er seine Welt.
Doch schaue ich aus meines Herzens Weite,
erscheint das Ganze wahr: für einen Augenblick.

FOTO: VKD

 

Donnerstag, 29. Juli 2021

ODE AN EURYDIKE

in memoriam P.S.

Niemals mehr erstrahlen deine
Augen in meiner Liebe Licht.
Niemals mehr begleiten die
Vögel des Zufalls unsere Schritte.

Myriaden Verse, die meiner
Leidenschaft auf den Lippen
brennen, bleiben ungereimt,
elysische Lieder ungesungen.

Tausend Küsse ungeküsst.
Liebeslieder, die leicht aus
meinem Herzen dir zufliegen,
finden ihr Nest nicht mehr.

Sie fallen, schwarzen Steinen gleich,
vom Himmel. Versinken im Treibsand
des Vergessens, in der Folterkammer
unerträglich schmerzhaften Gedenkens.

Wie wirken die Wege in meiner Seele,
die ich von nun an ohne dich beschreite,
wie die rinnenden Rufe im Lorbeerwald,
wenn ich im Kreis laufe, mich verirre?

Niemals mehr schmilzt die Härte meines
Urteils angesichts der Anmut deines Lächelns,
fliegt sie auf in deiner tönenden Freude,
wie entzückte Lerchen im Sommerwind.

Niemals mehr liebkosen meine Hände
deine Haut, niemals mehr umarme ich
dich, bin mit und in dir in Liebe eins, ob
im Brautflug oder in unpräziser Landung.

Niemals mehr schlafe ich eng und
umschlungen ein mit dir oder erwache
Im Licht liebestrunkener Augenblicke.
Kein Chiffreflüstern mehr sucht den

Weg in jener Zwischenwelt von Schlaf,
Traum und Wachen, so, als lägest du
in meinen Armen. Eine Zauberwelt
stirbt, leblos ohne deinen Morgenduft!

Niemals mehr ist das Leben erfüllt von
Koinzidenzen oder entflammt in wilder
Freude oder dröhnenden Dramen. Die
Lieder meiner Lyra wölben nur die Öde.

Die heilige Stille der vergänglich Liebenden
versinkt in Totenruhe. Kein Atemzug,
kein Flüstern, kein Rufen, kein Summen,
das sie in die Farben der Oberwelt führt.

War es doch nur eine Geste, als ich der
Götter Wort nicht traute, als die Sehnsucht
nach Dir, Eurydike, mich übermannte. Sie
verbannte dich auf ewig in des Hades Reich.

In dieser Welt der Schatten bleibt kein Tanz
zu tanzen, kein Lied zu singen. Diese Welt
schweigt seelenlos, jedes Lächeln, jede Geste
der Liebe wirft nur Dunkel in die Schatten.

Nun irre ich im Nebel meiner endlosen Tränen
durch dunkle Wälder, meine Lyra spielt und spielt.
Erklingt für Dich, Eurydike, mein einziges, mein
unerreichbares, dahingeschiedenes Publikum.

Carl Andreas August Goos, Public domain,
via Wikimedia Commons



Donnerstag, 22. Juli 2021

EIN LETZTER TANZ

Bisweilen muss ich mich zwingen,
in den Spiegel zu schauen, um die
irre Wahrheit zu erkennen: Fühle

ich mich auch tief drinnen noch so
jung, unbedarft, jung und ewig jung,
stimmen Spiegelbild und Selbstbild

nicht überein. Stetig und mit jedem
neuen Tag. Was weiß ich schon,wie
viele Jahre oder Tage das Leben mir

noch schenkt? Verlängert sich statt
eines Genitals auch ein ganzes Leben?
Mit richtigen Mitteln, mit Worten,

Beschwörungen, Routinen? Oder, was,
wenn ich dir dieselben Lieder singe,
dieselben Schwüre in dein Ohr raune?

Du, Diotima, an meiner Seite, tanzt
Dein Leben mit wilden Gesten. Berühre
ich deine makellose Haut, droht mir die

Unbekümmertheit deiner Zukunft die
Luft zum Atmen zu nehmen. So beuge
ich meine Schultern, wachsam, unter

dem traumverschüchterten Blick des
Fährmanns, der meiner harrt. Stehe
am Abgrund, still, der Atem schwer.

Einen Moment noch, nur einen Augenblick,
schenke mir, Fährmann! Denn mein Herz
ist nicht bereit. Nein, noch ist es nicht frei,

es streckt sich, wendet, windet sich,
gefangen im süßen Netz meiner Liebe.
Einmal noch, Diotima, tanze einmal noch

mit mir, bevor mein Licht vergeht. Tanze,
tanze mit mir den Tanz der Liebe, den
einen Tanz, in dem das Ich sich verliert

in seliger Bewegtheit, in der alle Grenzen
sich öffnen, alle Bedeutungen verblassen,
wie die Gesten, wie Gestern und Morgen.

Bild von fsHH auf Pixabay



 

Dienstag, 13. Juli 2021

DIE ROSE LÄCHELT

Wundersame, blühende, mystische Rose,
enthülle mir deinen erhabenen Zauber!
Vergänglich bist du, vergänglich wie des
Schmetterlings Blütenstaub, und doch
erfüllst du diesen Augenblick mit Ewigkeit.

Ich suche nicht dein Mysterium, wohl
wissend, dass ich selbst das Rätsel
bin, und die schweigsame Welt erfüllt
ist von heiligen Wesen und Dingen,
die zu meiner Einsamkeit sprechen.

Einsamkeit, die ich dornenvoll fühle, seit
du gegangen bist, Samtauge. Unserer Liebe
Tanz zerbarst wie ein Glas, mit zyklopischer
Wut gegen die Wand geschleudert. Die
Rose lächelt mir zu, gespiegelt in Scherben.

Bild von kalhh auf Pixabay

 

 

Freitag, 18. Juni 2021

SELIGE STILLE

Nach und nach sinkt der Staub,
meerbewegten Korallentänzen gleich,
sternbeglänzt in tiefblauer Nacht.

Die Haut, von Liebkosungen beseelt,
glimmt auf im Dunst feuchter Erde,
steigt himmelwärts aus ihren Wurzeln.

Hier hinterlegen wir den Universen
und der sommernächtlichen Venus
unsere Opfergabe, bauen Türme

aus Tönen, Schlösser aus sprachlosem
Glück, enthoben dem Staub des Gestern,
den Trugbildern, den Nebelmasken.

Erde und Mond zittern leise, einem
Vorhang gleich, welcher der Atemlosigkeit
nach wildem Tanz selige Stille schenkt.

Eine Stille, welche die Jubelarie meines
Herzens verdeckt. Die Vögel in der
Kronen singen einfühlsam den Continuo.

Foto: vkd

 

Sonntag, 30. Mai 2021

DER GANZE DRECK

In weicher Erde vergrabe ich meines Herzens Schrei.
Über den Gräbern irrlichten jene Seelen, die im Leben
verstummten, unbemerkt, still, so still, spät, so spät,

zu spät, erkannte ich dich und den den Engel in dir.
So viele der Stürme, der rachedürstenden Feuer, der
entfesselten Tränen, der Honigmahlströme, die alles

verzehrten, Zeit, Licht, Wärme. Jetzt will ich nur nach
Hause kommen, alle Uhren anhalten, jeden Augenblick
zur Ewigkeit dehnen. Jetzt will ich den Engel in dir

umarmen, mit den Schamanen der Weltseele tanzen.
Was zur Hölle wünschte ich mehr, als dass jedes Leid
verginge! Hält sein Anker mich auch in der Wirklichkeit,

so wie jeder Tropfen Blut, der in meinen Adern fließt.
Wäre ich heil, stürbe meine Eitelkeit, und der ganze Dreck,
der mich lähmt im bequemen Sessel kalkulierten Lebens.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

 

 

 

Samstag, 15. Mai 2021

AUF DEN FLÜGELN DER LIEBE

Wenn ich deine goldene Haut mit Küssen liebkose,
schwebe ich, Diotima, auf Herzflügeln über der Welt.
Bisweilen, wenn wir uns erkennen, schleudert es mich
weit hinaus über Grenzen nachgewiesener Universen.

Du, Offenbarung des Traumhaften, niemals, niemals
Will ich wieder landen, nicht dort, wo einst die Titanic
unterging. Nicht in einer Kälte, die jede Bewegung
lähmt, nicht in jener Schattenwelt, die hinabzieht

in unergründliche Dunkelheit. -- Umarme ich dich,
tanzt deine Anmut Märchen, reitet Einhörner, die uns
niemals vergessen haben. In jeder Umarmung stirbt
meine Eitelkeit ein wenig mehr. In den Regenzeiten

küsse ich Tränen aus deinem Gesicht. Ja, Geliebte, mich
träumt, wir könnten auf den Flügeln dieser Liebe dem
Tode entfliehen, nur für einen Augenblick! Ich fliege,
renne, tanze, liebe: wirbelnde Blätter im Herbststurm.

Bild von Doreen Sawitza auf Pixabay

 

 

Sonntag, 18. April 2021

EinBlickLiebe III

Es strömt, still, sanft, seelenruhig.
Geborgen verborgen unter der Haut,

warm, wohlig, süß. So murmelt mein
Glück, in unschuldiger, kindhafter Tiefe.

So schmilzt mein Staccato der Gedanken,
auf mystischen Wegen, in jenem Blick

In Deine Augen, wenn wir uns erkennen:
In einem EinBlick unverhüllter Liebe.


  

Montag, 29. März 2021

DIE GEBURT DER TRAGÖDIE: AUS EINEM TRAUM VON EWIGKEIT

I

Es ist 5 Uhr im Winter. Eine Stadt ruht. Alle Updates verpasst,
verblasst, verronnen, all diese hypersensationellen Möglichkeiten.
Was bleibt, sind Nächte, schweißgebadet, ruhelos. Hypnotisierte
Blicke auf ein flaues Foto. Es zeigt in betörendem Strahlen: Dich.

Ich sehe keine Lügen in diesem Gesicht. In deinen Augen keine
Schattenwelten. Auf den Lippen ein scheu begieriges Verlangen,
das die Tiefe der Sehnsucht tarnt, in wacher Anmut erstrahlen lässt.
Lächeln, Licht, sind sie anderes als Liebeslächeln und Liebeslicht?


II

Was geschah, geschah. Verliebt wirbelten wir im Kreis. Lebten
Augenblicke wie Symphonien. Tanzten um nachtfeuchte Bäume.
Versteckten ungeschriebene Liebesbriefe in alle Hohlräume der
Landschaft. Bauten Lichtschlösser für einen Traum von Ewigkeit.

Lichtschlösser aus Schwaden des Strahlens. Lichtschlösser, die
In grellbunten Landschaften schimmerten, einem meerbewegtem
Korallenballett gleich. Über uns sternklarer Himmel und ein leise
Zitternder Mond. Unter ihnen knieten wir, auf duftrosiger Erde.


III

Jeder Tanz findet sein Ende, bisweilen abrupt. Was blieb, war
Wund, so wund, so wundersam wund. Brach dein Herz und du
Meines. Liebte dich, liebte dich so. Erst zögerte ich, Odysseus, irrer
Held, auf nächtlicher Suche nach Heimat. Jetzt springe ich, springe.

Tauche ein in den Ozean meiner Sehnsucht. Bete zu anonymen
Göttern, beseelt von Hoffnung, dich zu finden. Negiere tausendfach
Die Stimme der Vernunft, des Zweifels, der Wirklichkeit, wünsche
Dir Frieden und die Aura von Glück, dort irgendwo in dieser Welt.

Träume dich im Brautschleier, in den Armen eines anderen,
träume mich mit Arsenalen vor deinem Haus, schwimme im
Schaum von weißer Wut, schreie in schwarzer Verzweiflung, ein
ungebremster Kreisel in der Dämmerung eines kalten neuen Tages.    


IV

Endlich erfuhr ich, wo du warst, zählte die Stunden bis zum
Wiedersehen. – Wir umarmten uns lange. Vertraut und doch so
fremd. Keine Symphonie. Kein Strahlen. Keine Lichtschlösser.
Die Tür zu meinem Herzen knarrte laut. Selbst die Tränen

in deinen Augen konnte sie nicht öffnen. Dann ging ich fort. Was
blieb, blieb dunkel. Selbst der Himmel. Jetzt zittert es mich, ratlos im
Regen. Die Wege versperrt. Die Schlüssel verloren. Es regnet. Der
Regen verbindet sich, endlich, mit dem endlosem Fluss ... der Tränen.

 

Bild von Xandra_Iryna auf Pixabay

 

 

 

 

 

 

 

 

Dienstag, 9. März 2021

EINBLICKLIEBE II

Atemlos, in stillem Vibrato, das nur ich
erkenne, stehst du vor mir. Deine Blüten
beben, deine Gesten betören die Sonne.

Mit orphischen Küssen verschließe ich die
Lippen, berühre dein Licht. Zwei Herzen
flüstern. Du musst ein verirrter Engel sein!

Tom und Nicki Löschner auf Pixabay



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Wand deutsche Lyrik Andacht Anfang Atem Atemlosigkeit Berg Brücken Bühne Diotima Dornen Du Erklärungen Fingern Flügeln Frauen Geheimnisse Glückseligkeit Gold Hafen Ikarus Kerzenlicht Kometen Kontinent Kreis Krieg Liebe Poesie Menschen Namen Narben Orpheus Rauschen Rosen Ruhe Räume Schleier Schöpfung Sehnen Sinne Sonnenaufgang Tage Urteilen Vergangenheit Verlangen Vorschein Wesen Wirklichkeit Wolke Wäldern Wärme Ahnen Altar Anblick Antwort Atemzüge Augenblicken Aura Blatt Diamanten Djinn Donner Erfahrungen Firmament Fluten Garten Gedicht Gestalten Gipfeln Grenzenlosigkeit Gräbern Helden Hymnen Ich Klang Kraft Kurs Lava Lichter Liebenden Liebesschwüre Lustschreie Macht Meere Netz Nächten Obsessionen Ohr Ozeane Panik Papier Pfad Pflanzen Prinzessin Rücken Schoß Schrecken Schweißtropfen Schwert See Seite Stamm Strand Straße Straßen Strom Tango Tau Uhr Welten Wildbach Zauberlicht Zittern Zufalls Zärtlichkeit Abbild Abendsonne Advent Atems Auto Baby Bauch Baumgrenze Becken Beifall Bewegung Bitternis Boot Bäume Derwisch Dolch Dunkle Dünen Ehrfurcht Einklang Elfentanz Facetten Felder Feuerwerk Flug Flüsse Fremde Funken Galaxie Gebet Gefangene Gesang Geschlechter Gewalt Gewissheit Gewitter Gnome Großstadtverkehr Göttin Häfen Höhlen Jagd Jahren Jahrestag Karussell Katzen Kerzen Kettensträflinge Kinderreigen Knospe Kristallen Königin Labyrinth Lebens Leere Leinwand Lider Liebe Gedichte Liebeserklärung Lärm Magie Mal Masken Meilen Melodie Monde Moos Morgenlicht Morgentau Märchenstunde Nacken Narr Neige Oberfläche Paradies Perlenschnur Rahsegel Raunen Rätsel Schattenwelt Schaumgeborene Schein Scheinwerfer Scherben Schlange Schlüssel Schmelzen Schwüre Seligkeit Sinn Spiegelbild Sprachlosigkeit Stakkato Staunen Stein Steinen Sternenkind Stimme Stirn Stolz Tagträume Takt Tal Tarantella Teppich Tiere Titanic Tor Treibsand Täler Töne Verzweiflung Vision Vogel Vulkan Wanderer Wein Weisheit Wetter Winde Wirbelwind Wolf Wunde Wölfe Wüste Zweig Abschieds Adern Ahnung Ahornbaum Allee Alltag Alltags Antworten Apfelbaum Arie Arkadien Atemzügen Ausschau Bahn Bahnhof Bedeutungen Begegnung Begegnungen Begehrens Beinen Beschwörungen Bestimmung Blasen Blau Blütenstaub Buch Charme Chor Crescendo Demut Denkmal Dinge Donnergrollen Drachen Dunst Düften Einhorn Einsamkeit Eitelkeiten Engeln Engels Entrinnen Erosmond Erwachens Eurydike Fall Fallbeil Farbe Fassade Faust Feuchte Fieber Floß Fluch Flüche Flügelschlag Fragen Fruchtbarkeit Frühlingshauch Furcht Galaxien Galeere Galopp Gedanke Gedichte Gefühle Gelassenheit Geliebten Geschlecht Geschmack Gesichtern Gewichte Gier Glühwürmchen Gottesgeschenk Grau Haaren Haus Herzlicht Herzschlägen Hexe Honigmund Honigzeit Insel Irrgarten Kammer Kampf Kellern Kern Kinderlachen Kirschbaum Kirschblüten Kleid Klippen Klugheiten Knospen Koffer Komet Kreuz Krone Kühle Last Laterne Laub Lebendigkeit Legenden Leichtigkeit Leidenschaft Lichtkranz Liebesspiele Liebhaber Liedern Lächelns Länder Löwe Lüfte Lügen Magma Maler Mauer Melodien 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Wildwasser Windsbraut Winkeln Wissen Wissens Wolkendecke Wollust Wände Wölfin Wünsche Zehen Zeiten Zeitlosigkeit Zeugen Ziel Zucken Zufall Zug Zweige Züge kleiner Tod Ästen Abende Abendregen Abends Abgrunds Abgrundtiefe Abschiedsweg Abschiedsweise Achtsamkeit Achtung Actiontrinker Aerodynamik Ahnungen Akmen Aladin Alchimie Alptraum Alten Altäre Altären Anbeginn Angesicht Anhaften Anhaftungen Anrufung Ansichtskarte Anzug Aphroditenhals Aquarell Argwohn Arm Astronaut Aufruhr Augenpaar Ausrede Autobahn Bach Balanceakt Balkon Balladen Ballon Ballsaal Ballsäle Bambus Banalität Band Baumwurzeln Beatrice Bedauern Begierde Bein Beine Belanglosigkeit Belege Bergen Bergsee Bergspitzen Berlin Bernsteinmond Bescherung Besessen Besuch Besucher Bettdecke Betttuch Beute Beutedurft Bewusstsein Beziehungsfragen Birke Bitterstoff Blech Blechkisten Blechlawinen Blei Blendwerk Blicks Blinde Blinden Blitze Blume Blutbahn Blutes Blutzoll Blättermeer Blättern Blütendach Blütenmeer Blütenzauber Bonusreviere 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