Gähnt zwischen dir und mir.
Können wir, ratlos Liebende,
uns heute ferner sein als fern?
Meine Sehnsucht wächst,
sie schläft nicht, sie erwacht.
Erwacht in atemloser Wildnis,
in atemlosen Blechlawinen.
In atemlosen Supermärkten,
in stillem Erzittern, in stillem
Fieber. Im jenem seltsam süßen
Geschmack auf meinen Lippen.
Erst flog ich über den Ozean,
betrat den neuen Kontinent,
atmete Land, Landschaften.
Endlose Meilen, sie breiteten
sich zwischen uns. Westwärts.
Westwärts rollen Räder, weiter,
immer weiter, westwärts, weiter,
Töne, Gerüche, Farben, Bilder,
Musik, aus dem Radio, fremde
Stimmen, Landschaften, die
verschmelzen. Sie verstreuen
Liebeslyrik, Verse, die nicht lügen.
Meine Augen ertrinken in Tränen,
klammern sich an den Mittelstreifen
des Highway. Highway-Freiheit,
da ist sie endlich! Atme sie ein
mit ganzer Kraft, und sehne mich
doch nach dem süßem Gefängnis
deiner Augen. Jahrhunderte vergingen,
seit ich dich umarmte. Will bei dir sein.
Das größte Flugzeug bauen, das
längste Schiff, das schnellste Auto,
zu dir zu kommen, ganz schnell,
westwärts, einmal um die ganze Welt.
Salzig die Tränen, wie Honig
rinnen sie von meinen Wangen.
Rinnen aus meinen Augen, die
sonst nur die Sterne sehen, den
Kuppeldom des Alls. Dort oben
verdunsten sie, endlich in der
Unendlichkeit. Ein Wolf heult
von Ferne in die Stille. Heult
den Mond an. Aus der Tiefe
seiner Sehnsucht. Ich stimme ein,
Bruder Wolf, wir sind eine Seele
und die Sterne unser Liebeslied.
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