Als Kinder
kletterten wir zwischen
den Steinen der
alten Ruine. Dort oben,
weit über der
schäumenden Stadt,
verbargen wir uns,
versteckten uns
vor der weiten,
grenzenlosen Welt.
Spielten unter dem
Turm, der hier in
fernen Zeiten sich
erhob. Dichteten
tragische Dialoge
vom Prinzen und
seiner Prinzessin,
die sich in das Glück
unvergänglicher
Liebe träumten.
Dann wurdest du Frau
und ich Mann
und wir beide
Liebende in der Freiheit
eines Sommers. Als
abendrot der Himmel
in Flammen aufging,
wurden wir Himmel,
erkannten uns und
unseren Traum von Liebe.
Erkannten uns in der
Gestalt von Engeln,
dort auf dem Berg
über der Stadt, und Engeln
gleich schmeckten
wir die Süße der Liebe. Das
letzte Licht des
Tages tauchte deine Haut in
jenes Rot, das die
ganze Welt in Feuer versenkt.
Im Schein des
Honigmonds, unter dem Vorhang
glitzernder Sterne,
liebten wir uns, fassungslos
unter diesem Himmel.
Das Firmament war uns
Zeltdach, die ganze
Welt ein Campingplatz,
die einzigen Gäste
schienen wir beide zu sein.
Später verlorst du
tragisch dich und dein junges
Leben im alten Wagen
auf der neuen Autobahn.
Dein Herz und
meines, fassungslos geborsten.
Doch tief in meinem
Innersten lebt die Süße
fort, einem Honig
gleich, der niemals verdirbt.
Foto: Pixabay |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen