Können wir, Liebende, uns ferner sein als fern?
Meine Sehnsucht wächst, ruht nicht, erwacht in
atemloser Wildnis und atemlosen Supermärkten,
in stillem Erzittern, süßes Fieber, gnadenlos in mir.
Zart die Tränen, harren nächtlings auf meinen Wangen
unter dem Kuppeldom des Alls, auf der Straße zur
Unendlichkeit verdunsten sie, endlich. Ein Wolf heult
irgendwo in der Stille den Mond an. Ich stimme ein,
Bruder Wolf, es tut gut, so bin ich nicht allein.
Erst war es Ozean, jetzt ist es festes Land, so viele Meilen,
breiten sich zwischen uns. Westwärts rollen die Räder,
immer weiter westwärts, Rockmusikfetzen, Landschaften,
verschmelzen, verstreuen Liebesverse, die nicht lügen.
Schwimmende Augen halten sich an der Linie des Highways.
Freeway-Freiheit, ja, da ist sie, atme sie und sehne mich doch
nach süßer Gefangenschaft in deinen Augen. Jahrhunderte
sind vergangen, seit ich dich umarmte. Will bei dir sein. Das
größte Flugzeug bauen, das längste Schiff, das schnellste Auto,
zu dir zu kommen, ganz schnell, westwärts, einmal um die Welt.
(m)
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