I.
Unterwegs waren viele,
sie sind es noch: nicht
nur die Legenden, die
man sich gern erzählt.
Zahllose Jahre auf der
Jagd. In den Wäldern
der Liebe, suchten wir
das magische Wesen.
Traumbesessen, irrten
wir auf zahllosen
Pfaden der Liebe.
Pfaden der Liebe.
Sahen manche Spur.
Betraten manche Höhle.
Erklommen manchen
Baum. Erbauten
manches Lager.
Unterwegs, am Feuer
in der Nacht, traf ich
Schwärmer. Die wussten
von glücklichen Findern.
Nur, gesehen haben wir
sie nie, die Glücklichen.
So kreisten die Legenden
weiter an den Feuern in
der Nacht und tagsüber
irrten wir weiter.
Wir sahen es nie, das
magische Wesen. Oft
glaubte ich, dem Ziel
ganz nahe zu sein.
Doch dann? Viele
Himmel, Schätze am
Ende des Regenbogens,
entpuppten sich als
falsche Fährten. Fallstricke,
Fallen und Fall, wieder und
wieder. Glaube, Liebe,
Hoffnung zerschmolzen
im Licht des nächsten
Frühlings. Still schrie
mein Herz mit jedem
Abschied, wieder und
wieder, hinter mir eine
stille Allee gebrochener
Herzen. Wann wird das
jemals enden, fragten wir
uns. Wir fanden nichts.
Am Ende fanden wir uns.
II.
Eines Abends traf ich auf
einen weisen alten Mann
mit jungen strahlenden
Augen. Er sprach:
"Du suchst in der Welt,
was nur in dir zu finden
ist. Du suchst draußen.
Suche es in dir!
Lerne, deine Schatten
zu lieben. Niemand wird
deine Schatten erhellen,
wenn nicht du selbst."
Alles war ja in mir. So
lernte ich mich selbst
zu lieben, mit allem
Licht und allen Schatten,
und all das Ungeliebte
in mir erblühte zum
Frieden. -- Als sie
dann auf meinen Weg
trat und wir ein Stück
zusammen gingen, sah
ich, dass die Liebe wuchs,
grösser und grösser. Ich
lernte schnell. Ich lernte,
sie mit all ihrem Licht
und Schatten zu sehen,
beides zu lieben, in mir
und in ihr. Das magische
Wesen irgendwo hatte
seinen Zauber verloren,
Zauber allein lag im Blick
meines Herzens. So fand
ich sie am Ende doch,
in mir zuerst, dann auch
in ihr: die große Liebe.
(m)
(m)
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