alten Wald am See.
Gedankenverloren stand
ich plötzlich an
jenem Baum, den wir vor so
vielen Jahren zum
Zeugen unserer Liebe erkoren.
Wenn wir uns an ihn
lehnten, unseren Baum,
konnten wir in die
ganze Bucht schauen. Im
Schoße seiner
Wurzeln, im weichen Bett aus
Moos, suchte ich
Wurzeln in deinem Schoß.
Ich hielt die
zartesten Blüten deiner Seele in
meinen Armen, wenn
die Sonne unterging.
Es war unser Baum,
vor dem ich heute stand,
nach all den Jahren,
und ich erschrak ein wenig.
Das Gedicht, das ich
damals für dich schrieb
und im Waldboden
vergrub, schutzloses Papier,
ist längst
zerfallen, eins geworden mit der Erde,
auf die ich heute
trete, nach all den Jahren.
So wie die Liebe, so
hoch und hell und süß,
verging und
verblich. Mit jedem Schritt, mit
Tränen trete ich
langsam aus dem Schatten
des Baumes und der
Vergangenheit mit dir.
Als ich mich
umwende, finde ich ein strahlendes
Lächeln. Im grünen
Laub unseres Baumes erkenne
ich deine Augen. Ich
kann nicht anders, als dich
mit dem Baum zu
umarmen in seligen Tränen.
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