Ein Kind, das einsam und verlassen vor sich
hinspielt, lacht nicht gerade vor Glückseligkeit.
Es blickt traurig. Es weint. Es vergeht wie eine
Pflanze ohne Licht und Wasser. Wer bist du,
ohne den Spiegel, der ich dir bin, Geliebte?
Nimmst du mich wie ich dich nehme, mit Haut
und Haaren? Oder mit opaker Oberfläche?
Sperrst du mich in der goldenen Bilder Rahmen
ein? Halte mich, aber halte mich nicht fest. Reite
über sieben Berge zum Meer. Das mag still glitzern
in der Sonne wie ein unendlicher Spiegel, brüllt,
wenn der Wind kommt. Lieben wir in der Gischt,
zerreißt der Meeres Spiegel schnell. Wellenberge,
Wellentäler, Gebirge aus Nichts. Auch der Ozean
in uns zieht wild und tief. Ist mehr als opake Oberfläche.
Ist wie du und ich mehr sind als ein Bild im Spiegel.
Das vergeht zu schnell, vergeht als des Ozeans Stille
im Angesicht aufkommender Winde. Der magische
Spiegel, in den ich in dich blicke, zieht, zieht mich
in Tiefen, ich falle, falle. Tiefe und Himmel sind eins.
Ich falle zur Erde und schwebe im Himmel. Fliege
mit mir, in süßer, wilder Umarmung, fliege der
Sonne entgegen, Ikarus gleich, ohne zu verbrennen!
(m)
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