war der Weg zu dir. Die
Steine, auf die ich trat,
könnten viel von mir
erzählen, von meinem
Herzen, von Sehnsucht,
von Angst und Zweifel,
von der wahnwitzigen
Hoffnung auf Glück
mit dir. Erst waren
meine Schritte leicht,
schäumten über von
der Freude, den Hafen
der Heimat gefunden
zu haben, und das Licht
jeder erleuchteten Zelle
befreit in unseren Körpern,
sprach diese Wahrheit laut.
Später wurden meine Schritte
schwerer und stille Tränen
berührten die Steine auf
dem Weg zu dir. Deine
Wahrheit wuchs mächtig
wie der Djinn aus der
Flasche, verdunkelte
den Himmel. Die Schatten
wuchsen länger, wurden
eins mit dem Licht. Wenn
du die Tür öffnetest, sah ich
das Licht in deinen Augen,
dies Licht war keine Lüge.
Einen Augenblick später
vermochten diese Augen
nur Schatten der eigenen
Seele zu sehen: auch in mir.
So wurde der Weg zu
dir schwer und voller
stiller Tränen. Selbst die
Steine ächzten unter
solcher Last. Zu oft
kam ich zu dir mit vielen
Fragen, und du gabst mir
Antworten, auf Fragen,
die ich niemals stellte.
Deine Lebensklugheit
traf, wenn sie weit fort
von dir war, ich hing an
deinen schönen Lippen.
Doch sie fehlte so oft,
wenn sie dich selbst
meinte, ließ mich baff
erstaunt zurück. Solch
wildem Ritt vermochte ich
kaum zu folgen. "Pferde
sind Fluchttiere", sagtest
du lapidar. Wovor? Sie
flüchten und scheuen
vor falscher Bewegung.
So wurde jede Bewegung
falsch und kein Wort konnte
dich erreichen. Nur dem
Poeten bleiben noch Worte,
in seiner stillen Kammer des
Herzens, wenn alle Wege
gegangen sind und nur
noch die Steine erzählen:
Das Große und Ganze
der Liebe liegt im Weg
zum eigenen Herzen. Ein
steiniger Weg, ein Weg
voller Schatten und Angst.
Ein Weg des Erkennens.
Ein Herz kann alles sehen,
jeden Weg gehen, auch den
steinigen Weg von Angst
und Zweifel. Das Herz will
nicht allein gehen, allein
gehen will nur der Verstand.
Er trennt alles sorgfältig und
scharf wie das Messer des
Chirurgen. Das Herz will sich
verbinden. Es heilt. Es spricht
leise, wenn der Verstand laut
ist. Es bleibt, wenn der Begriff
vergeht. Drum lausche,
höre die leise Stimme des
Herzens. Öffne dich, lerne
von ihr. Wie du zu deinem
eigenen Herzen bist, so bist
du zum Herzen des anderen!
(n)
Lieber Volker,
AntwortenLöschendas ist Poesie vom Feinsten, ich hielt die Luft an beim Lesen...wundervoll...
herzlichst, Rachel
Schön wieder was von dir zu lesen, auch wenn mir schier die Luft wegblieb ...
AntwortenLöschenIch muss es nochmal lesen, mich diesem gefühlten Spiegel stellen ...
Deine Art zu schreiben ist etwas ganz besonderes.
Lieben Gruß, Ju