getarnt in Gewändern unantastbarer
Urteile, irrte ich. Verschwendete mein
Leben in stoischen Prozessionen der
Eitelkeit. Ahnungslos abgeschnitten
von den Ahnen, verlassen von allen
Geistern, erkannte ich die Liebe nicht,
wo sie meine hochmütigen Wege berührte.
Alles, was ich sah, verbrannte, versengte
in den Scheinwerfern eitler Erklärungen.
Indessen regte sich unbemerkt, still, die
Angst im Schattenwurf des Lebens.
Stieg auf ins Firmament, gleich einem
Djinn, einer gigantischen Wolke, die das
Licht erstickte. So verlor ich den Himmel.
Vermochte das All nicht mehr zu sehen,
schon gar nicht das All in dir. Wie konnte
ich da dir Himmel sein? Sah ich doch nur
das Mädchen, das auf dem Festival des Lebens
mir auf den Schultern hockte, um dem nah
zu sein, was es niemals berühren würde. So
erwachte sie, die Angst vor dem Augenblick.
Suchte unerschütterlich nach dem Engel in
dir, fand einer Prinzessin neue Kleider.
Fand eine Akrobatin auf dem Hochseil der
Sehnsucht, voller Anspannung und Furcht
vor dem Absturz. In schlaflosen Nächten,
den Obsessionen, den Nebelfahrten leerer
Wortgefechte verloren wir uns. Als der
Nebel sich endlich lichtete, waren meine
Träume nicht mehr deine und deine nicht
mehr meine. Wenn auch manch penetrante
Gedanken Gespenstern gleich um dich kreisten:
all die Monologe herzverlorener Erklärungen
fanden ihren Rhythmus nicht mehr, als die
Körper ihn noch suchten. Augenblicke,
verkohlt im Licht der Achtlosigkeit, panische
Gier auf den Wogen der Verlassenheitsängste,
sie blieben im Gestern, Erinnerung: Letzten
Endes das Letzte, was es am Ende zu teilen gab.
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foto: pixabay |