auf der Bühne des Geschehens, wo
das falsche Wort ein Fallbeil auslöst.
Mein Blick bleibt nach oben gerichtet,
du siehst, ich sehe dich nicht. Bin das
Beil, das fällt. Sei vorsichtig mit Äxten!
Ein rätselhafter Abend, der nicht
vergeht, nicht zur Ruhe findet.
Ich versuche, mich neu zu verlieben,
laufe nach draußen, umarme die
steinerne Frauengestalt aus dem
Gartencenter. Am Eingang warten
meine Koffer, mit ihnen die
Hoffnung auf die Nacht, bereit,
alle Schatten zu verschlingen.
Die Kardinalsgestalt Deiner
Monologe hallen vom Balkon.
Am Ende erschöpft, liegst du da
nackt, kühl und starr, bedeckt
mit unsichtbarer Brandschutzfolie.
Die Tränen in deinem Gesicht suchen
meine Lippen. Im schwarzen Schleier
der Trauer schwebst du durch das
Zeitfenster, dem Schatten des
Blutmondes entgegen, nicht ohne
dich dreimal umzudrehen. Ich liege
da, suche im Himmel unseren Stern.
Ein Feuervogel gleitet majestätisch auf
mich zu, schreitet mit heißen Füßen
den Körper ab. In meinem Traum
blitzt es auf, ich blinzle in den Morgen.
Lippen eines Engels haben mich hell
geküsst, Liebe erwacht im Sonnentanz.
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foto: vkd |