Ich lasse diese Straße hinter mir, die verdursteten Platanen. Tote
spenden keine Schatten. Ein letzter Blick auf den Kot, er erinnert,
erinnert mich an ungewürdigte Freiluftkonzerte nomadischer Vögel,
ihre Hymnen an makellosen Tagen. Aus und vorbei. Nichts davon
blieb. Scheibenlose, verdreckte Blechkisten verstauben stoisch in
zweiter und dritter und vierter Reihe, lautlos-trotzige Straßenkinder.
erinnert mich an ungewürdigte Freiluftkonzerte nomadischer Vögel,
ihre Hymnen an makellosen Tagen. Aus und vorbei. Nichts davon
blieb. Scheibenlose, verdreckte Blechkisten verstauben stoisch in
zweiter und dritter und vierter Reihe, lautlos-trotzige Straßenkinder.
Ich lasse diese Straße hinter mir, die Monologe der zähen Actiontrinker,
die ihre Verlorenheit in die Nacht blöken; die Gesten der Ecstasy-Engel,
die schwülstig ihre Arme einem namenlosen Gott entgegenrecken; die
gebrochene Syntax veganer Propheten, die taumeln, die trotten, die
stupide ihr Glaubensbekenntnis in die Nacht singen; die sexverrückten
Entwurzelten, die stoisch ihre Suche nach dem erlösenden Fick abzappeln.
Ich lasse diese Straße hinter mir, die gesenkten Köpfe, die sich nicht einmal
aufrichten, wenn das letzte verbliebene Rettungsfahrzeug sie mit Dreck übersät;
die leeren Augen verlorener Seelen, der Heimatlosen, der ohne Zukunft,
der Gebrochenen, der Irrsinnigen, die sich über den Schmutz erhöhen, die
Erleuchteten, welche vor den wenigen intakten Straßenlaternen niederknien,
um die Zeichen, die sie darin erkennen, mit triumphierendem Blick anzubeten.
Ich lasse diese Straße hinter mir, die Hitze einer Nacht, die nicht endet; die
Lichtverschmutzung, die Dschinns und Dämonen entschleiert, Szenerien
eines Wahns, der grauenhaft sich dehnt, der jede Hoffnung raubt, jede
Hoffnung auf den erlösenden Regen; hoffnungslos die Tränen, hoffnungslos
der Zorn. – Die Engel machten sich längst aus dem Staub; ihr hellstes Strahlen,
das warst Du, und entschwandest im Hades, dorthin, wo Tränen verdunsten.
Ich lasse diese Straße hinter mir, denn einst warst du ihr lichtester Engel,
Sonnenengel, Regenengel; dein Lachen verstummte, dein Licht verblasste,
deine Süße verbitterte. Was, frage ich, bleibt mir, in dieser Straße ohne
Dich? Ein Ort der Erinnerungen, bedeckt von Schmerz, ein Ort der
Trauer, die der Regenzeit harrt, die nicht kommt, ein Ort Heimatlosigkeit,
die nie vergeht. So singe ich mein Lied, ein Bajazzo ohne Selbstmitleid!
Heute bin ich: die Straße der verdursteten Platanen, der Monolog der
Actiontrinker, die Geste des Ecstasy-Engels, die sich nach Gott ausstreckt,
der vegane Prophet, der stupide Glaubensbekenntnisse singt, der sexverrückte
Entwurzelte auf der Suche nach dem erlösenden Fick, der Gebrochene, der
Irrsinnige, der Erleuchtete, das Straßenkind, das trotzig seine Verzweiflung
herausschreit, in endloser Trauer, voller Schmerz, ohne morgen wie die Welt.
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Image by Stefan Keller from Pixabay |