Aus tränenfeuchten Kissen erhebe ich mich,
zerrissenen Herzens aus der Schlaflosigkeit
von Tausend Jahren. Wie lange noch wird
Trauer mir die einzige Bettgefährtin sein? --
I.
Ich sehe dich. Du, viele Länder fern von mir,
unsteten Blicks und atemlos, dein charmantes
Lächeln zu Eis erstarrt. Was, sprich, habe ich
dir Leid getan? Eine Träne glitzert verloren in
deinen Wimpern, flüstert aus deinem Herzen.
Wünschte, sie würde fließen und fließen, sich
verbinden zum Fluss, mit meinen Tränen, vereint,
zu Meer und Ozean, und alles umarmen. Dann
hätten wir uns wieder gefunden, in diesem Ozean
von Tränen, wieder verbunden! Wenn wir diese Liebe
schon erwürgen wollen aus dem Zorn des Vergangenen,
sollten wir nicht auch dem Tränenreich unserer Herzen
fluchen. Wir schlugen uns schreckliche Wunden.
Brauchten uns nur. Liebten doch nur mit Herzen,
die zu oft gebrochen waren. In diesem ewigen
Augenblick, als der Krieg ausbrach zwischen
unserer Häupter Eitelkeit, glaubten wir zu lieben,
doch fern von unseren Herzen stürzten wir panisch
zu den Waffen, trieben die Armeen vergangener
Schmerzen aufeinander zu. Wir, die wir liebten!
II.
Doch jede Front fällt beizeiten. Dann werden wir
weinen und weinen und weinen. Eisberge, die vom
Gletscher brechen, schmelzen irgendwann und
irgendwo im Meer. Verlieren ihre Tränen ohne Ende,
ohne Anfang, auf ihrer Reise in die Pein der Augenblicke,
die kommen und die gehen. Schatten vom verlorenen
Glück, ein Stück mehr Kälte auf der Haut, ein Stück mehr
Kälte in der Brust, begleiten uns dann auf Schritt und Tritt,
wo auch immer wir uns betten. Diese Liebe war so wild
und wund und verwundbar. Versündigten wir nun uns an
den Seelen ganzer Kontinente, die aus ihrem Schoße
ganze Inseln gebaren und keinen Frieden finden?
Magma kocht, will Vulkane schaffen. Keine Schuld, keine
Reue, keine Gnade, damit unseren Herzen neue Erde erwächst,
Geliebte! Der Tränen braucht es so viele für den knorrigen
Baum dieser Liebe. Der wartet. Harrt auf den nächsten Frühling.
(n)
...einfach Spitze!!!
AntwortenLöschenLG, Rachel